Meine Zucht
Ich züchte in einem separaten Vogelhaus mit der Grundfläche von 20m².
Der Zuchtraum misst 2 x 4m und ist an der Südseite komplett verglast.
Gegenüber der Fensterfront befinden sich 20 Zuchtboxen mit den
Maßen 78 x 40 x 40cm. Durch die Fensterfront sehen die brütenden Tiere
direkt in die Freivoliere und damit den gesamten Schwarm.
Die anderen 12m² habe ich in einen Winterbereich und einen Sommerflug unterteilt.
Der Winterbereich ist wärmeisoliert und beherbergt während der Zuchtsaison in
2 Volieren und einer Absetzbox die Reservevögel und die Baby- und Jungvögel.
Spätestens ab einer Außentemperatur von rund 10°C kommen abgesetzte Paare,
Baby- und Jungvögel in den 6m² großen, komplett verglasten Sommerflug.
Dieser wird bei angenehmer Witterung täglich geöffnet und entlässt die Tiere
in die 2,2m breite und 5,5m lange Außenvoliere. Eine solche Größenordnung halte
ich bei einer Zahl von bis zu 130 Wellensittichen für angemessen.
Das Dach der Außenvoliere ist fast komplett bedeckt, um einerseits Schutz vor
unwirtlichen Witterungsverhältnissen und andererseits Zugang zu
warmen Sommerregen zu bieten.
Mein Grundfutter besteht zu 45% aus Kanariensaat und 55% aus einer guten
Wellensittichfuttermischung mit drei verschiedenen Hirsesorten und geringen Anteilen
Hafer und fetthaltigen Sämereien wie Neger- oder Leinsaat. Diese Mischung bekommen
meine Vögel das ganze Jahr über. Außerdem reiche ich meinen Vögeln regelmäßig Obst,
Gemüse und frische Zweige. Selbstverständlich haben sie auch Zugang zu Grit und
jodhaltigen Kalksteinen.
Weichfutter gebe ich außerhalb der Zucht ein- bis zweimal pro Woche und während der
Zucht jeden Tag. Basis des Weichfutters ist die gekeimte Mischung aus Grundfutter
und Weizen. Diesem werden geraspelte Mohrrübe, ein Schuß Olivenöl, Toastbrot und
Haferflocken zugeführt. Auf das Ganze kommt dann ein 96%iges Eiweißpulver.
Diese Weichfuttermischung gebe ich seit den Anfängen meiner Zucht. Dass meine
Wellensittiche dieses Futter zu schätzen wissen, sehe ich daran, dass die Jungen
erst gefüttert werden, wenn es Weichfutter gibt, und daran, dass mir die Altvögel
beim Reichen des Weichfutters buchstäblich aus der Hand fressen.
Jeden Tag bin ich gleich nach dem Aufstehen bei meinen Vögeln, um nach dem Rechten zu schauen,
zu füttern und das Wasser zu wechseln. Abends werden dann die Nistkästen
inspiziert und der Bestand begutachtet. Außerdem entferne ich jeden Abend die Wasserschalen
in den Volieren, um zu verhindern, dass die Vögel gleich morgens das verschmutzte Wasser aufnehmen.
Die Kotberge der brütenden Hennen werden auch jeden Abend entfernt. Am Wochenende ist dann eine
Großreinigung angesagt.
Da ich mehr Farbschläge favorisiere, als meine Zuchtboxen für die intensive Zucht jedes
Farbschlages zulassen, züchte ich von September bis Mai. Eine andere Maßnahme, um mehr
Farbschläge züchten zu können, ist die, jedes Jahr Schwerpunkte zu setzen. So züchte ich
beispielsweise in einem Jahr mit nur 2 reinen Opalin- Paaren, imnächsten Jahr sind es
dann aber unbedingt mindestens 6 Paare. Wichtigster Farbschlag in meinem
Bestand sind die Spangle. Von diesen Werden jährlich mindestens 10 Paare angesetzt.
Die anderen Farbschläge sind Lutinos, Aufgehellte, Zimter, und seit 2004 auch Lacewings.
Selbstverständlich darf die Zucht guter Normaler dabei nicht auf der Strecke bleiben.
Alle meine Paare machen in der Regel höchstens zwei Bruten. Möchte ich von einem Paar mehr Junge bekommen,
lasse ich es ein drittes Mal Eier legen, verteile diese dann aber auf andere Kästen.
Nach der Brut verbleiben die Paare in der Ruhebox, bis sie sich wieder normalisiert haben
und aus dem Brutrythmus gekommen sind. So vermeide ich besonders bei den Hennen
Verluste der Alttiere .