Im Folgenden möchte ich auf das Verbessern des Schautyps nicht eingehen, sondern nur meine Erkenntnisse zur
Verbesserung der Spangle- Zeichnung darlegen, da mir dieses als das größte Problem erscheint.
Oft wird in Fachzeitschriften geschrieben, dass es wichtig ist, nur sehr gut gezeichnete Spangle zur Zucht
zu verwenden. Das ist richtig, setzt aber voraus, dass man solche Tiere zur Genüge in seiner Zucht hat.
Sieht man sich seine Spangle kritisch an, so erkennt man schnell die Vorzüge und Schwächen jedes einzelnen Vogels
und dass der „perfekte“ Spangle nicht innerhalb der eigenen Zucht lebt.
Hat der Eine sehr schöne Kehltupfen, ist bei dem Anderen die Zeichnung besser. Dann gibt es Tiere, die haben eine
sehr breite und kräftige Säumung aber dafür volle Kehltupfen. Diese Reihe lässt sich problemlos weiterführen.
Aus dieser Fülle von Stärken und Schwächen innerhalb von zwei Jahren den top- gezeichneten Spangle zu züchten ist ein schöner Traum.
Diesen einen Spangle zu erreichen ist ein langer Weg und fordert das schrittweise Verdrängen unerwünschter Merkmale.
Dabei gibt es zwei Regeln:
1. Verpaare nie Vögel mit denselben Schwächen untereinander!
2. Gleiche die Schwächen des Einen mit den Stärken des Anderen aus!
Es gilt, die unterschiedlichen Merkmale nach und nach zu verbessern und im Anschluss zu festigen.
Vorab muss man sich über die zu verbessernden Merkmale im Klaren sein, weshalb ich hier die von mir
gewählten Merkmale anführen und erläutern möchte:
• Kehltupfen:
Wie schon erwähnt, sollen die Kehltupfen der Spangle groß, rund und mit einer kreisförmigen Aufhellung
in der Mitte der Kehltupfen so versehen sein, dass eine gleichmäßige Säumung jeden Kehltupfen ziert. Dabei soll die Grenze
zwischen Säumung und Aufhellung klar und deutlich sein.
• Säumung:
Jede Feder der Flügeldecke, einschließlich des Flügelbugs und die Schwung- und Schwanzfedern sollen mit einer
Spangle- typischen Säumung gezeichnet sein. Dabei sollen der helle Außensaum sowie die Säumung gleichmäßig dick sein.
• Säumungsverteilung/ -regelmäßigkeit:
Die Säumung auf den Flügeln soll überall von gleichem Typ sein. Das heißt Form und Farbe der Säumung haben auf
jeder Feder dieselbe zu sein. Die Dicke der Säumung variiert selbstverständlich mit der Größe der Federn, soll
aber proportional zur Federgröße sein.
• Säumungsintensität:
Durch eine scharfe Grenze zwischen Säumung und Aufhellung erscheint dieselbe intensiver und erweckt nicht den
Eindruck einer"grauen" Zeichnung.
Wie man sieht, entsteht die korrekte Spangle- Zeichnung aus einem ausgewogenen Verhältnis von Aufhellung und Säumung.
Wenn Sie jetzt denken, dass klingt unmöglich, dann lassen Sie sich sagen:
Jedes Merkmal lässt sich züchterisch beeinflussen!
Das erste, auf das man schaut, sind die Kehltupfen; sie sind das „Aushängeschild“ eines jeden Spangle.
Folglich sind gute Kehltupfen die halbe Miete.
Verfügen Sie über zwei Spangle mit sehr guten Kehltupfen, so können Sie diese durch die Verpaarung Beider
miteinander festigen. Doch achten Sie auf das mögliche Festigen gleicher Schwächen. Haben Sie Spangle mit
„fehlenden“, also zu stark aufgehellten Kehltupfen, so ist jeder Nicht- Spangle mit einer großen Feder
und somit großen, runden Kehltupfen als Verbesserung geeignet.
Kehltupfen 2005
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Hat ein Spangle Kehltupfen wie Pos.11, so sind Spangle mit Kehltupfen wie Pos.4 oder gute Normale ideale Partner.
Spangle mit falsch gezeichneten Kehltupfen miteinander zu verpaaren ist dann empfehlenswert, wenn beide Partner
andere Kehltupfen- Fehler haben. Spangle mit schwacher Kehltupfen- Säumung (Pos.10) sollten an Spangle mit mangelnder
Kehltupfen- Aufhellung (Pos.4 oder Pos.5) gepaart werden.
Ganz sicher geht man, wenn man eher einen Spangle mit Kehltupfen wie Pos.4 wählt, da hier das Melanin genau da ist,
wo es beim Kehltupfen des Anderen fehlt.
Mit etwas Glück erreicht man Kehltupfen wie Pos.1 oder Pos.2, aber selbst diese haben Fehler.
Pos.2 hat eine unsymmetrische Melaninverteilung, aber dafür im linken Bereich eine Abgrenzung,
wie sie für jede gesäumte Feder wünschenswert ist.
Bei Pos.1 ist im linken Bereich ein Auslaufen zu sehen, das dem Kehltupfen das schon beschriebene
„schmutzige“ Aussehen verleiht. Das Verpaaren beider Vögel kann zu einem besseren Kehltupfen führen.
Ich möchte herausfinden, ob korrekt gezeichnete Kehltupfen automatisch zu einer guten Zeichnung führen oder
ob die Qualität der Kehltupfen mit der Qualität der Zeichnung zusammenhängt, und habe deswegen ausgewählte
Federn einiger Paare und ihrer Jungen untersucht.
• Paar 1:
Abgebildet sind folgende Federn:
Henne (links):
- Flügeldeckfeder
- Feder des Flügelbugs
- Kehltupfen
Hahn (rechts):
- 2 Flügeldeckfedern
- Feder des Flügelbugs
- Kehltupfen
0,1 Opalin Grau x 1,0 Spangle Grau/ Opalin
Die verwendete Henne war eine schlecht gezeichnete Opalin- Henne mit viel Melanin und guten Kehltupfen.
Der Hahn war ein Spangle Grau. Die Zeichnung war gleichmäßig aber blass, die Kehltupfen unsymmetrisch
und ebenfalls blass. Interessant ist die dicke Säumung der Flügeldeckfedern zum Kiel hin.
Ich hoffte, dass das Melanin der Henne Spangle- Zeichnung und Kehltupfen verbessern und intensivieren würde.
Das Paar war sehr fruchtbar; hier eine Auswahl der Jungen:
1,0 Spangle Grau/Opalin
Dieser Hahn zeigte keinen positiven Einfluss durch die Opalin- Einkreuzung.
Die Zeichnung ist blasser und auch dünner als die des Vaters und die Kehltupfen
sind noch unsymmetrischer. Er wurde aussortiert.
o,1 Spangle Grau
Bei dieser Henne zeigen sich die Vorzüge einer Opalin- Einkreuzung.
Die Zeichnung ist kräftiger und gleichmäßiger auf der Feder verteilt als beim Vater.Die Säumung ist am Flügelbug zwar dünner,
aber dafür schärfer abgegrenzt. Auch die Kehltupfen wurden verbessert,
sind aber noch zu klein.
Mit dieser Henne kann weitergezüchtet werden.
o,1 Spangle Grau
Auch hier wurde die Zeichnung verbessert. Auch wenn die Zeichnung nicht unbedingt kräftiger ist,
wurde eine gleichmäßige Verteilung der Säumung über den ganzen Flügel erreicht.
Die Kehltupfen wurden verbessert, aber die Aufhellung ist unsymmetrisch.
Mit dieser Henne kann weitergezüchtet werden.
1,0 Opalin Spangle Grau
Bei diesem Hahn zeigt sich der positive Effekt einer Opalin- Einkreuzung auf die Kehltupfen- Qualität.
Auch wenn die Aufhellung unsymmetrisch ist, ist die klare Abgrenzung beeindruckend.
Mit diesem Hahn kann weitergezüchtet werden, als Hennen fallen allerdings nur Opalin- Spangle.
• Paar 2:
Abgebildet sind folgende Federn:
Henne (links):
- Flügeldeckfeder
- Feder des Flügelbugs
- Kehltupfen
Hahn (rechts):
- verschiedene Flügeldeckfedern und Feder des Flügelbugs
- Kehltupfen
0,1 Spangle Opalin Grau x 1,0 Spangle Hellgrün
Von diesem Paar als reines Spangle- Paar erhoffte ich mir eine insgesamt gleichmäßigere
Verteilung der Aufhellung bei allen gesäumten Federn, und dass die Kehltupfen der Jungen
denen der Henne gleichkommen würden. Auch strebte ich die Verdrängung der Körpergrundfarbe
aus der Säumung an.
Hier die besten Jungen:>
1,0 Spangle Graugrün
Dieser Hahn ist sehr beeindruckend, was die Flügelzeichnung angeht. Sie ist ansprechend kräftig und
geht gleichmäßig bis zum Flügelbug.
Die Aufhellung der Kehltupfen ist leider unsymmetrisch.
Trotzdem ein gut gezeichneter Spangle.
0,1 Spangle Grau
Diese Henne steht ihrem Bruder in nichts nach.
Flügelzeichnung und Kehltupfen sind sehr gut. Interessant zu sehen sind die auf das Federende reduzierte Aufhellung
und die Melaninanlagerung am Federkiel.
Die Kehltupfen sind ansprechend gezeichnet, können aber noch verbessert werden.
Ein Vogel, mit dem weitergearbeitet werden kann.
Mit zu eiligen Schlussfolgerungen möchte ich vorsichtig sein, will aber versuchen einige Theorien aufzustellen.
Anhand der Elternpaare lässt sich ein Zusammenhang von Kehltupfen und Zeichnung nicht ersehen. Betrachtet man sich aber
die Federn der Jungen von Paar 2 (Bild 7 & 8), könnte man meinen, dass je symmetrischer die Zeichnung der Flügeldeckenfedern
ist, umso besser sind die Kehltupfen.
In weiteren Verpaarungen werde ich die Auswirkungen der Melaninansammlung am Federkiel (siehe Bild 8) einiger Vögel untersuchen.
Letzter Stand: Februar 2006
Weiterführung der Untersuchungen: Juli 2006